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Folgende Story ist am 13.Oktober 2005 im Darmstädter Echo erschienen:

 
Ein echter Straßenfußballer - Christian Beisel


Der Innenverteidiger, "auf Bolzplätzen aufgewachsen", ist der letzte echte "Heiner" beim SV Darmstadt 98 - Die Rückennummer 3 als Ansporn Der einzige echte "Heiner" im Team des Fußball-Regionalligisten SV Darmstadt 98 ist gleichzeitig einer der jüngsten Spieler: Christian Beisel (22) spielt seit 2004 in den Reihen der "Lilien" und ist dort als Innenverteidiger zu einer festen Größe geworden. Dass der Arheilger jetzt seit etwas mehr als einem Jahr für den SV 98 aufläuft, ist für Beisel die Erfüllung eines Traums: "Zuvor hatte es nie geklappt, dass ich im größten Verein meiner Heimatstadt spielen konnte. Umso mehr freut es mich, am Ziel Aufstieg mitwirken zu können." Das Fußballspielen lernte Christian Beisel vor der Haustür. Folglich bezeichnet er sich als echten Straßenfußballer, einen, der in seiner Jugend nach der Schule auf die Bolzplätze zog. "Das war damals einfach der Lauf der Dinge: Ich bin quasi auf Bolzplätzen groß geworden. Früher ging das auch noch, heute ist ja vieles zugebaut", erinnert sich der Zweiundzwanzigjährige, der immer in Arheilgen lebte. Die SGA war sein erster Verein. Im ersten Jahr der A-Jugend zog es ihn dann zu Eintracht Frankfurt, im zweiten spielte er für Waldhof Mannheim. Es folgten Einsätze für die Amateure und für die Profis in der Zweiten Bundesliga. Dort kam Beisel auf neun Spiele - und vor allem das erste gegen den Karlsruher SC in der Saison 2002/2003 ist ihm in Erinnerung geblieben. Sein Gegenspieler damals war sein heutiger Trainer: Bruno Labbadia, der ihm bereits Jahre zuvor bei einem E-Jugendturnier in Arheilgen einen Pokal in die Hand gedrückt hatte. "Er hatte eine Riesenerfahrung, und ich habe gleich in meinem Debüt einiges lernen können. Er wusste in jeder Situation, wie er sich zu verhalten hat und hat mir das Leben wirklich schwer gemacht." Für Beisel folgten acht weitere Zweitliga-Spiele, ehe er im Sommer 2003 zum FC Eschborn wechselte. Von dort wechselte er 2004 zurück in die Heimat, zum SV Darmstadt 98. Dort ist er zum Stammspieler gereift, was sich auch an seiner Rückennummer 3 zeigt. "Diese Nummer zeigt meinen Anspruch: Jetzt ist es an der Zeit, mich auch mal als Stammspieler zu fühlen." Neben Dennis Grassow ist er für die Innenverteidigung zuständig, und da macht er einen guten Job. Auch wenn er weiß, dass den Fans manchmal viel zugemutet wird: "Wir müssten manche Spiele früher entscheiden, das wissen wir selbst. Doch manchmal läuft vorne alles schief, und dann geht hinten eben das große Zittern los." Mit 22 Jahren steht Christian Beisel noch am Anfang seiner Karriere, und die soll ihn irgendwann einmal bis in die Erste Bundesliga führen. Denn wenn der ehrgeizige Defensivspieler, der in seiner Jugend auch schon mal im Sturm spielte, ein Ziel hat, dann ist es ein klar umrissenes: "Ganz oben spielen, mich dort etablieren. Bei welchem Verein, das wäre mir dann erst einmal egal." Am liebsten aber bei Bayern München, denn für den Deutschen Meister schlägt Beisels Herz: "Wenn man so hört, was Spieler wie Stefan Leitl erzählen, die da aktiv waren, dann wäre es schon ein Traum, dort einmal auflaufen zu dürfen", sagt Beisel, der sich aber zunächst einmal nur auf den SV 98 konzentrieren will. Und mit dem will "Beiselinho", wie er von Jugend an wegen seiner diversen Tricks mit dem Ball genannt wird, unbedingt nach oben - dorthin, wo er mit Waldhof Mannheim schon einmal spielte. Den Badenern ist Beisel immer noch verbunden, was auch auf seiner Homepage deutlich wird: Auf www.christian-beisel.de ("andere Fußballer haben auch eigene Seiten . . .") berichtet er von seinen Spielen und lässt auch Persönliches raus. Etwa, dass er den Waldhöfern immer noch alles Gute wünscht. Die spielen derzeit aber nur in der Oberliga Baden-Württemberg. Falls es mit der Karriere nicht klappen sollte, hat Christian Beisel, dessen Vorbilder David Beckham und Zinedine Zidane sind, einen Plan B in der Tasche: Er absolvierte eine Ausbildung zum Elektroinstallateur. Wie schnell eine Laufbahn zu Ende sein kann, hat er schließlich selbst beinahe erfahren müssen: Im Januar 2001 zog er sich einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Acht Monate musste er pausieren - eine "heftige Zeit", wie er sagt. "Dauernd die Behandlungen, dauernd im Krankenhaus, das war schlimm. Deshalb bin ich froh, dass heute wieder alles funktioniert." Zumal sich der noch bei seinen Eltern lebende Beisel, der seinen Urlaub bevorzugt in Norwegen verbringt, eine Berufslaufbahn als Elektroinstallateur derzeit nur schwer vorstellen kann. e

 

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