Der Knoten scheint geplatzt zu sein bei
Christian Beisel. Bei seinem zweiten Einsatz für den
Fussball-Regionalligisten FC Eschborn von Beginn an überzeugte
er in Erfurt (1:1) seinen Trainer. "Er hat ein großes
Potenzial und fantastisch gespielt", lobte Ali Marzban den
nachträglich verpflichteten Neuzugang von Waldhof Mannheim,
der als zentraler Mittelfeldspieler eine wichtige Rolle in der
neuen Taktik spielt und auch am Samstag im Heimspiel gegen den
FC Schweinfurt (14.30 Uhr, Heinrich-Graf-Sportanlage) auf
dieser Position wieder zu erwarten ist. |
Beisel ist ein Mann der leisen Töne. Es sei
ganz gut gelaufen, beurteilte er seine Leistung bescheiden.
Den Respekt seiner Mitspieler hat er sich längst verdient. "Beiselinho"
haben sie ihm als Spitznamen verpasst. "Ich kann ganz gut mit
dem Ball umgehen", sagt er selbst. Trotz seiner 20 Jahre ist
Beisel quasi der erfahrenste Spieler im Eschborner Aufgebot.
Auf zehn Einsätze kam der Blondschopf beim Traditionsklub
Waldhof Mannheim in der II. Bundesliga. An sein größtes
Erlebnis bisher denkt er gern zurück. Vor mehr als 20000
Zuschauern im Carl-Benz-Stadion wurde Beisel eingewechselt,
als Waldhof Mannheim im November 2001 im Derby des DFB-Pokals
gegen den 1. FC Kaiserslautern spielte. Die Partie wurde zwar
knapp mit 2:3 verloren - doch eine solche Erfahrung hätte
Beisel sich nicht träumen lassen. Danach allerdings lief's
nicht so gut. Nach einem Schien- und Wadenbeinbruch im Januar
2002 musste er lange pausieren. Weil der junge Mann aus
Darmstädter Stadtteil Arheilgen erst im Frühjahr die Schrauben
aus dem rechten Bein entfernt bekam, was anschließend wieder
ein Pause bedeutete, fiel es ihm nach dem Rückzug von Waldhof
Mannheim in die Oberliga zunächst nicht leicht, einen neuen
Verein zu finden. Trotz einiger Trainingseinheiten beim FC
Eschborn wartete der Aufsteiger lange mit der Verpflichtung,
was auch mit den Ausbildungsvergütungen an Beisels
Jugendvereine zusammenhing, die Eschborn im Falle der SG
Arheilgen und der Frankfurter Eintracht zahlte, indem man zu
Freundschaftsspielen antrat. Beisel ist inzwischen aber beim
FC Eschborn voll integriert und schätzt das "familiäre
Umfeld". Durch die Nähe zu seinem Heimatort kann er seine
Ausbildung zum Elektroinstallateur im nächsten Jahr
abschließen. Mit der Mannschaft möchte Beisel dann auf einem
einstelligen Tabellenplatz in der Regionalliga gelandet sein.
"Das Zeug dazu haben wir", glaubt er. |