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Folgendes Story ist am 25.September 2005 im Lilienkurier (Stadionzeitung des SV Darmstadt 98)  erschienen:

 

Christian Beisel: Ein zuverlässiger Partner im Dienste der Allgemeinheit  

 

Wer Christian Beisel erlebt, hat den Eindruck, als ob dieser 22-Jährige durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist. Und dieser Schein trügt nicht. Unser Innenverteidiger mit der Nummer 3 ist stets besonnen, konzentriert auf das, was er tut und zuverlässig in dem, was er macht und verspricht.

Große Töne und spektakuläre Auftritte sind nicht seine Sache. Christian, der einzig echte „Heiner” im Team der Lilien, wächst in bescheidenen Verhältnissen in Arheilgen auf. Mit zwei Geschwistern lernt er schnell, was man sich leisten kann und auf welche Dinge man verzichten muss. So ist er auch heute noch ein bescheidener junger Mann, der gelernt hat, dankbar zu sein für das, was man hat. Und dass man, wenn man mehr will, dafür hart arbeiten muss. Mit sechs Jahren kommt Christian durch einen Jungen aus der Nachbarschaft zum Fußball. Danach bestimmt der Bolzplatz des Jugendhauses Rodgaustraße sein Leben. „Ich war einer, der lieber mal auf die Hausaufgaben verzichtet hat, um Fußball spielen zu können bis spät am Abend. Die Hausaufgaben konnte man ja am nächsten Morgen noch irgendwo abschreiben”. Bis zur B-Jugend spielt er bei der SG Arheilgen. Danach steht für ihn fest, dass er zu einem größeren Verein wechseln möchte. „So kam ich in der A-Jugend zu Eintracht Frankfurt und habe in der Landesliga Süd gespielt. Da ich dort aber nicht übernommen wurde, ging ich zu Waldhof Mannheim in die A1-Jugend. Dort schaffte ich sehr schnell den Sprung in den Profikader und hatte dann auch insgesamt 10 Einsätze in der 2. Bundesliga. Leider kam dann ein herber Rückschlag für mich. Nach einem Schien- und Wadenbeinbruch im Training musste ich 8 Monate pausieren und konnte nur Reha-Training absolvieren. Danach musste ich bei den Amateuren wieder beginnen. Trotzdem habe ich mich damals in das Profiteam zurück gekämpft und noch DFB-Pokal für Mannheim gespielt”.  In der Saison 2002/2003 folgt der Wechsel nach Eschborn, danach kommt er zum SV 98. Hier fühlt er sich von Anfang an sehr wohl: er lebt zu Hause bei seinen Eltern, kann in seiner Heimatstadt Fußball spielen und seine Freundin kommt ebenfalls aus der näheren Umgebung. Bodenständig ist er, genießt in seiner Freizeit die Ruhe und geht gerne mit Freundin und Freunden mal ins Kino oder etwas Trinken. „Ich versuche, mein Leben auf den Profifußball auszurichten. Wenn ich über die Stränge schlagen würde, könnte ich den nächsten Tag im Training vergessen. Deshalb lebe ich gesund und bewusst, weil ich eben alles auf die Karte Fußball setze. Mein größter Traum ist es, irgendwann einmal in der Bundesliga zu spielen. Bruno Labbadia hat mir sehr deutlich meine Schwächen gezeigt, die habe ich nun innerhalb der letzten 1,5 Jahre abgestellt und hart an mir gearbeitet. In der nächsten Zeit wird sich für mich entscheiden, ob ich es als Profifußballer schaffen kann oder nicht”. Dass die letzten 1,5 Jahre, die er meist auf der Ersatzbank verbrachte, keine leichte Zeit gewesen sind, bestätigt Christian Beisel nicht - widerspricht aber auch nicht. „Ich bin keiner, der über seine Probleme oder Gedanken spricht. Ich mache das mit mir selbst aus und versuche, immer wieder an mir zu arbeiten und damit dann zu zeigen was ich kann”. Die Mannschaft steht dabei für ihn absolut im Mittelpunkt, nicht er selbst.  Dieser Wesenszug ist typisch für ihn: oft ist er zu gutmütig und kümmert sich vor allem um andere, statt um sich selbst. Im Moment absolviert er gerade parallel zum Fußball ein freiwilliges soziales Jahr - als Trainer und Betreuer bei der SG Arheilgen. „Ich möchte gerne etwas von dem zurückgeben, was mir dort ermöglicht wurde. Deshalb engagiere ich mich bei der SGA und versuche, dem Verein damit zu helfen”.  Auch dies erlebt man nicht gerade oft in diesem Geschäft.

Vielleicht hat er ja mit seinem überzeugenden Spiel gegen Bayern München II die Weichen in Richtung Profifußball gestellt. Auf jeden Fall aber hat er endlich zeigen können, was er kann !

 

 

 

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